Warum von SAP R/3 auf SAP S/4HANA migrieren?

Die Migration von SAP R/3 zu SAP S/4HANA ist ein entscheidender Schritt für Unternehmen, die den Anforderungen moderner Geschäftsprozesse gerecht werden wollen. Da der Support für SAP R/3 im Jahr 2027 endet, müssen Firmen Leistungsengpässe, Skalierungsprobleme und den wachsenden Bedarf an Echtzeit-Analysen adressieren. SAP S/4HANA überzeugt durch seine fortschrittliche In-Memory-Technologie, vereinfachte Datenmodelle und eine moderne Benutzeroberfläche, die die Geschwindigkeit, Agilität und Innovationskraft liefert, die für die digitale Transformation notwendig sind. Dieser Artikel erläutert die wesentlichen Unterschiede zwischen R/3 und S/4HANA und zeigt die strategischen Gründe für eine Migration auf – inklusive eines klaren Fahrplans für Unternehmen, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln.

Entwicklung der SAP-ERP-Systeme

SAP bildet für viele weltweit agierende Unternehmen das Rückgrat der Enterprise Resource Planning (ERP). Die Software unterstützt Unternehmen bei der Steuerung ihrer täglichen Abläufe und erfasst alle wesentlichen Geschäftsbereiche wie Lagerverwaltung, Vertrieb, Finanzen, Personalwesen und Kundenbeziehungen. Statt vieler einzelner Anwendungen bündelt SAP alle wichtigen Geschäftsprozesse in einem integrierten System.

SAP R/3

SAP R/3 (das später zu SAP ECC weiterentwickelt wurde) war bei seiner Einführung im Jahr 1992 ein revolutionäres System. Es bot einen integrierten Ansatz zur Steuerung verschiedenster Geschäftsbereiche – von Lager und Vertrieb bis hin zu Finanzen und Personalwesen.

Das „R“ steht für „Real-Time“, die „3“ verweist auf die dreischichtige Systemarchitektur:

  • Präsentationsschicht: Was der Nutzer sieht
  • Applikationsschicht: Wo die eigentliche Verarbeitung stattfindet
  • Datenbankschicht: Wo alle Daten gespeichert werden
     

R/3 war bahnbrechend in seiner Fähigkeit, Geschäftsprozesse abteilungsübergreifend integriert zu steuern. Mit dem technologischen Fortschritt und dem exponentiellen Wachstum der Datenmengen durch digitale Geschäftsmodelle und globale Märkte traten jedoch zunehmend die Grenzen von R/3 zutage. Das für die Anforderungen der 90er Jahre konzipierte System konnte mit den heutigen Anforderungen moderner Unternehmen nicht mehr Schritt halten.

SAP S/4HANA 

In den 2010er Jahren erkannte SAP die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes. Die Datenmengen wuchsen exponentiell, und herkömmliche Datenbanken stießen an ihre Grenzen. Mit HANA führte SAP eine leistungsstarke In-Memory-Datenbank ein, die schnelleren Datenzugriff, Verarbeitung und Analysen ermöglicht. Auf Basis dieser Datenbank wurde SAP S/4HANA entwickelt, um den steigenden Anforderungen moderner Unternehmen an Echtzeit-Einblicke und agile Entscheidungsprozesse gerecht zu werden.

SAP S/4HANA (kurz für SAP Business Suite 4 SAP HANA) ist die ERP-Generation der nächsten Stufe, die auf der In-Memory-Datenbank HANA aufbaut. Während SAP R/3 auf traditionellen Datenbanken basiert, nutzt S/4HANA die Vorteile des In-Memory-Computings für eine schnellere und effizientere Datenverarbeitung.

Wesentliche Unterschiede zwischen SAP R/3 und S/4HANA

Die zentralen Unterschiede der beiden Systeme liegen in Geschwindigkeit, Echtzeitanalysen, Benutzeroberfläche und Integrationsfähigkeit.

  • Geschwindigkeit: Die In-Memory-Technologie von S/4HANA ermöglicht eine deutlich schnellere Datenverarbeitung im Vergleich zur festplattenbasierten Architektur von R/3.
  • Vereinfachtes Datenmodell: S/4HANA reduziert Redundanzen durch die Vereinfachung der komplexen Datenmodelle von R/3 und nutzt dabei die Echtzeitverarbeitung von HANA.
  • Echtzeitverarbeitung und -analysen: Während SAP R/3 zwar Echtzeittransaktionen unterstützt, erfolgen Reports meist über Batch-Prozesse, was zu Verzögerungen bei Analysen und Geschäftseinblicken führt. Viele Unternehmen nutzen zusätzlich Tools wie SAP BW (Business Warehouse), die mittels ETL-Prozessen Daten aus dem Transaktionssystem in das Analysesystem übertragen. S/4HANA löst dieses Problem, indem es transaktionale (OLTP) und analytische (OLAP) Prozesse in einem einzigen System kombiniert.
  • Benutzeroberfläche: S/4HANA setzt auf die moderne Fiori-Oberfläche, die benutzerfreundlicher ist und Funktionen wie KI und Machine Learning integriert. Die SAP GUI von R/3 gilt als veraltet, ist textlastig und erfordert umfangreiche Schulungen für die Anwender.
  • Integration neuer Technologien: SAP S/4HANA bietet im Vergleich zu R/3 deutliche Vorteile bei der technologischen Integration. Während R/3 oft umfangreiche Anpassungen erfordert, wurde S/4HANA mit Blick auf Zukunftsfähigkeit entwickelt. Es integriert nativ weitere SAP-Lösungen, darunter SAP Leonardo für IoT, KI, ML und Blockchain.

Warum die Migration notwendig ist

Die Migration von SAP R/3 (ECC) zu S/4HANA ist weit mehr als ein technisches Upgrade – sie ist eine strategische Notwendigkeit für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen. Die wichtigsten Gründe im Überblick:

  1. Ende des Supports für SAP R/3 (SAP ECC): SAP hat angekündigt, den Mainstream-Support für SAP ECC (R/3) bis 2027 einzustellen. Danach werden keine Updates, Sicherheitspatches oder technischer Support mehr bereitgestellt. Der Betrieb von nicht unterstützter Software birgt erhebliche Risiken – von Sicherheitslücken über regulatorische Verstöße bis hin zu ineffizienten Geschäftsprozessen.
  2. Leistungsengpässe und Skalierungsprobleme: Die traditionelle, festplattenbasierte Architektur von SAP R/3 führt bei großen Datenmengen häufig zu verlangsamter Performance. Das vereinfachte Datenmodell von S/4HANA bietet bessere Leistung, einfachere Wartung, geringere Kosten und bessere Skalierbarkeit.
    Verbesserte Nutzererfahrung (Fiori UX): Die moderne, intuitive und rollenbasierte Benutzeroberfläche von SAP S/4HANA, angetrieben durch SAP Fiori, ersetzt die veraltete und komplexe SAP GUI von R/3. Sie steigert die Produktivität durch responsives, webbasiertes Design, das auf allen Endgeräten funktioniert. Aufgaben werden vereinfacht, Schulungszeiten reduziert, und KI sowie Machine Learning ermöglichen intelligente Echtzeit-Entscheidungen.
  3. Cloud-Option: Mit der Cloud-Variante profitieren Unternehmen von Skalierbarkeit, Flexibilität und geringeren Betriebskosten. SAP S/4HANA bietet flexible Bereitstellungsoptionen – On-Premise, Cloud (öffentlich oder privat) oder hybride Modelle. Cloud-Lösungen erhalten häufigere Updates und Innovationen (vierteljährliche Releases), im Gegensatz zu den langsameren, manuellen Upgrade-Zyklen der On-Premise-Installationen, die bei R/3 typisch sind.
  4. Echtzeitanalysen: Moderne Unternehmen benötigen Echtzeitdaten für schnellere und fundiertere Entscheidungen. R/3 bietet diese Echtzeiteinblicke nicht im selben Umfang wie S/4HANA. Damit können Unternehmen mit S/4HANA Berichte und Analysen direkt auf Live-Transaktionsdaten ausführen, ohne separate Data-Warehouses oder Batch-Prozesse.
  5. Erweiterte Automatisierung: Integrierte KI, Machine Learning und Robotic Process Automation (RPA) automatisieren repetitive Aufgaben, optimieren Abläufe und steigern die Produktivität.

Auswirkungen auf die IT-Infrastruktur

Die Migration zu SAP S/4HANA erfordert in der Regel eine Modernisierung der IT-Infrastruktur. Unternehmen müssen entscheiden, ob sie das System On-Premise oder in der Cloud betreiben möchten. SAP bietet verschiedene Optionen an, darunter Public, Private und Hybrid Cloud-Lösungen, die Unternehmen je nach IT-Strategie flexible Einsatzmöglichkeiten ermöglichen.

Fazit

Die Migration von SAP R/3 zu SAP S/4HANA ist ein strategischer Schritt, der Unternehmen fit für die Zukunft des Enterprise Resource Planning macht. Mit verbesserter Performance, Echtzeitanalysen und nahtloser Integration modernster Technologien legt S/4HANA die Basis für digitale Transformation und nachhaltigen Geschäftserfolg.

Angesichts des Support-Endes für SAP R/3 im Jahr 2027 ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Migrationsplanung zu starten. Mit SAP S/4HANA aktualisieren Sie nicht nur Ihr ERP-System – Sie machen Ihr Unternehmen zukunftssicher für die Herausforderungen und Chancen des digitalen Zeitalters.

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